Hallo Ihr Lieben,
der Stein des Anstoßes tauchte ganz unvermittelt während meines Laufs um die Krumme Lanke auf und zwar in Gestallt eines flügelschlagenden fauchenden Schwans.
Da lief ich also Ostersonntag gedankenverloren aber hochkonzentriert mit Mr. USt im Ohr meine 2. Runde um den kleinen See. Da tauchte in meinem Blickfeld plötzlich, an einer verengten Stelle, ein Schwan in Ufernähe auf, welcher höchst unentspannt wirkte. Meine Amygdala aktivierte sofort den Notfallmodus und in sekundenbruchteilen sah ich, vor meinem inneren Auge, wie sich dieser Schwan mit gefletschtem Schnabel auf mich stürzte!
Gleichzeitig schaltete sich der präfrontale Kortex dazu und flüsterte mir zu: Himmel Beate, du Stadtkind! Es ist nur eine große Ente …
Verwirrt durch diese laute, aufgeregte Bilderflut in meinem Kopf verließ ich meinen gewohnten Laufpfad und begab mich etwas zu weit an den Rand des Weges und dort lauerte dieser aus dem Boden ragende Stein. Als ich ihn bemerkte, war es zu spät! Mein Köperschwerpunkt verlagerte sich unumkehrbar in meinen Oberkörper und ich wusste, wenn mir nicht kurzfristig Flügel wachsen würden, wird das auf einen echt blöden Sturz hinaus laufen.
Ein Sturz? Klein Problem! Vor vielen Jahren habe ich mit meiner Tochter einen Inliner-Wochenendkurs gemacht, Fallen und Stürzen haben wir ausreichend geübt! Hat sich all die Jahre bewährt und uns Verletzungen erspart!
Also noch im Fallen spulte sich dieses Programm ganz von selbst ab. Als erstes Sturz auf die Knie und in dem Schwung mit dem Körper nach vorne über die Hände abgleiten!
Ohne Knie- und Handschoner führte das allerdings zu ganz überraschenden Ergebnissen … Adrenalin, Dopamin und Cortisol lässt einen das aber erst einmal ertragen!
Auf dem Boden liegend überfiel mich dann noch der eigentliche Grund für den verärgerten Schwan. Ein junger verspielter Riesenhund der sich unbändig darüber freute, dass ich mich auf den Boden zu ihm zum Spielen begeben hatte!
Mit Hunden die mich ab schlabbern kann ich umgehen …
Es hat jetzt gut eine Woche gedauert, bis die äußerlichen Wunden soweit verheilt und das Farbspiel an Knie und Händen langsam abgeklungen ist. Allerdings hat es komische Sachen mit meinem Selbstbild gemacht. Jetzt bin ich nicht nur unfähig genug Punkte in den Prüfungsaufgaben zu sammeln, sondern auch noch zu blöd zum Laufen …
Da schwafle ich hier von Marathon und Prüfung 2022 und dann passiert so was!
Karfreitag und Samstag waren frustrierend! Sobald in meinen Aufgaben plötzlich ein aufgeregter Schwan in Form einer Sonderlocke auftauchte, übernahm die Amygdala mein Denken, ich verließ voll Panik den Lösungsweg, stolpere über sämtliche Fußgängerpunkte hinweg um eine mehr oder weniger grazile null Punkt Landung hin zu legen! Das muss aufhören, wie schaltet man DAS ab? Das Programm hängt in einer Fehlerschleife, es sind doch nur Enten!
Vielleicht wollte mir das Universum aber auch nur einen kleinen Schubs geben …
Kennt ihr das Problem? Wie schafft ihr es die Sonderlocken zu ignorieren und auf dem Weg zu bleiben? Wieviel Klausuren habt ihr schon geschrieben? Seid ihr Zufrieden mit euren Ergebnissen? Habt ihr euch schon für die Steuerberaterprüfung 2021 angemeldet?
Ich versuche es jetzt mal mit mehr Achtsamkeit, sowohl beim Laufen als auch beim Lösen der Klausuren. Mal sehen ob es mir weitere Stürze erspart …
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Zeit zum Lernen
LG aus Berlin
Beate
Hallo MKI,
ich kann nach meinen 2ten Examensfail das selbe Gefühl bestätigen.
Die Verunsicherung bleibt zumal die Vorbereitung ja nur Wege für Lösungen gibt.
Das Examen und die Punktevergabe ist halt eine andere Hausnummer.
Für mich ist der Endspurt zum Echt-Examen erstmal vorbei.
Vor 2025 kommt kein 3ter Versuch und ob ich den dann Abgebe steht in den Sternen.
Aber das neu gelernte Wissen kann man in der Praxis bis dato festigen und an den Schemata arbeiten.
Gesellschafter rein und raus, Umwandlung und Verschmelzung, KGs mit SBV und ErgBil ändern sind ja meist selten.
Gleiches gilt für Leasingerlasse, Modernisierungen und etwaige Bewertungen von Grundvermögen oder Betriebsvermögen. Und die AO wird sich auch nur in ganz kleinen Teilen ändern.
Mein Fazit ist halt in den Jahren dran bleiben und sobald der Ehrgeiz wieder da ist kommt der Angriff 😀
Also MKI lass den Kopf nicht hängen. Dir und mir wurde nur gezeigt das unser Theorie-Wissen nicht der exakte Weg für Punkte war.
Sobald die Aufbaufehler weg sind sollte es mit Punkten funktionieren.
MFG
@TaxTaxi:
Eine beneidenswerte Einstellung, ganz ehrlich.
Vielleicht wird man mit dieser Einstellung nicht Steuerberater, aber einen Herzinfarkt aus Streßgründen bekommt man halt auch nicht…
Soll kein hate sein, meine ich wirklich so…
Herzinfarkt Risiko hatte ich drei Jahre lang am Stück 2018 – 2020.
Rund um die Uhr Aufgaben und Klausuren geschrieben, kontrolliert und geschrieben.
Beide male in ein Loch gefallen mit dem Text „nicht bestanden“.
Und bevor ich weiter an Depressionen leide oder mir weiterhin vorwürfe mache warum ich Tag 2 nicht anders angegangen bin in 2020 rede ich es mir halt schön.
Und keine Sorge, meine Frau weiß das ab 2025 wieder stress die Oberhand gewinnt.
Zumal ich 100 Prozent in Vollzeit nebenbei arbeiten gegangen bin und 2 Kinder mit groß ziehe.
Aber es wird die Zeit zeigen ob ich den Titel hole oder nicht.
MFG
Hallo Beate,
Hallo zusammen,
dir -liebe Beate – wünsche ich gute Besserung! Ich selbst gehöre ja zur Gattung „Körperclown“ und betrachte den Boden öfter von Nahem. Bei uns ist dieses Talent vererbt wurden, deswegen habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt. ^^
Tja, wie läuft es sonst so? Schwierig. Problemlos hat immerhin die Anmeldung zur Steuerberaterprüfung geklappt. Dienstags habe ich den Antrag weggeschickt, donnerstags hatte ich bereits die positive Antwort von der Steuerberaterkammer im Briefkasten. Wahnsinn, wie schnell das ging! 😊
Stand heute habe ich 13 Kurzklausuren von WLW geschrieben, fünf sechsstündige Klausuren von Dr. Bannas und vier sechsstündige Klausuren von Endriss. Mit den Noten zufrieden bin ich nicht. Es ist zwischen 4,5 und 6 alles dabei.
Besser war bis jetzt keine Klausur. Aber was erwartet man auch? Ich kenne das noch vom Steuerfachwirten, da habe ich bis zur schriftlichen Prüfung zwei oder drei Klausuren bestanden. Der Rest war Murks.
Sicher wäre es schön fürs Gefühl, wenn man mal bestehen würde, aber es nützt ja nix. Weiter geht´s!
Also geht es nach jeder Klausur gleich weiter: Klausurnachbesprechung gucken, da die Themen nachvollziehen und dann die Klausuren gründlich nacharbeiten. Die Lösungsschritte verstehen und nach zwei/ drei Wochen nochmal wiederholen.
So ist mein Plan.
Aktuell hinke ich hinterher, was leider an Urlaubzeit im Büro liegt. Wenn man zwei Kolleginnen vertreten muss und man sonst nur zu dritt ist, fällt natürlich einiges an Arbeit zusätzlich an. Vor allem, wenn beide erst zum 12. wiederkommen und dazwischen noch liegengebliebene FiBu und später Lohn abgerechnet werden muss. Nach einem 9/10-Stunden-Tag im Büro, fange ich nicht mehr mit dem Lernen an.
Diese Woche geht es wieder mit frischem Elan an die Klausurnacharbeit.
Ostern habe ich drei sechsstündige Klausuren an drei Tagen geschrieben. Ich wollte wissen, ob meine Hand irgendwann streikt, aber das ging ganz gut. Danach war ich kopfmäßig fertig und habe Ostermontag mal nichts gemacht außer Schlafen und Essen.
Mein Problem ist das Subsumieren. „Lernen Sie zu subsumieren“, „Sie haben nicht subsumiert“, „Leider wenig Punkte – subsumieren Sie besser“ – OK! Ich habe es begriffen, aber wie macht man das??? Keine Ahnung.
Dann sitz man da wieder der Ochs vorm Berg und vergisst vor lauter Angst, nicht zu subsumieren, die wichtigsten Fußgängerpunkte. Ein Teufelskreis.
Auf geht´s zur Klausurnacharbeit!
Liebe Grüße,
Steuercookie
PS: Ich hoffe, es wird irgendwann besser…
Liebe Steuercookie,
ich bin beeindruckt wie weit du schon bist.
Das liest sich sehr vielversprechend.
Hast du rausgefunden, was du nicht subsumiert hast bzw. was der Korrektor dir damit sagen wollte?
Dir viel Kraft
LG Beate
P.S. Es tut mir leid, dass du so Sturzerfahren bist, gewöhnt man/frau sich tatsächlich daran?
Hallo Beate,
vielen Dank! Ich fühle mich eher so, als würde ich zu wenig machen… Aber das ist wohl das Problem an dieser Prüfung.
Nein, leider nicht. Unter der nächsten Klausur stand es wieder. Ich komme ja aus der Praxis und finde das ganze rechtliche Zeugs recht schwierig. Aber ich gebe nicht auf!
Danke Dir! Dir auch!
LG steuercookie
PS: Mehr oder weniger. ^^
Ach Mensch Beate. So ein Mist. Ich wünsche dir gute Besserung!
Oh Gott Beate 🙏 so ein Pech aber auch!
Ich hatte mich schon gefragt was Du machst und warum ich nichts von Dir höre!
Tja das mit dem Selbstbild kenne ich gut……zweimal durchgefallen hat sich negativ auf mein Selbstbewusstsein ausgewirkt!
Ich hadere mit mir…..nochmal versuchen oder bleiben lassen. Noch habe ich mich nicht für 2021 angemeldet, lerne nicht, schreibe keine Klausur……ich habe den Weg verlassen!
Dir gute Besserung!
LG
Liebe MKI,
das hört sich bei dir aber gerade schlimmer an als bei mir!
Dieses hadern verstehe ich nur zu gut und da habe ich auch keine Antwort.
Was spricht den gegen Pause?
Druck raus nehmen, die inneren Wunden erst einmal wirklich heilen lassen um sich über Ziele und Wege klar zu werden.
Der Weg von Mr. Guinness hat mir persönlich Mut gemacht. Die Wegbeschreibungen einiger Titelträger haben mir nochmal andere Wege aufgezeigt,
die auszuprobieren lohnend erscheinen.
Eins ist mir ganz klar geworden, mein bisheriger Weg wird mich nicht zum Titel bringen!
Jetzt brauche ich Kraft diese Weg zu verlassen, umzukehren, zurück auf Anfang und einen anderen Weg zu gehen …
Fühl dich gedrückt und sei gewiss, du bist nicht alleine
LG Beate
Hallo MKI,
ich habe mir nach dem 2. Versuch auch ein Jahr Pause gegönnt und das hat gut getan! Ich fange zwar jetzt schon wieder mit einem Fernlehrgang an, aber werde erst in 2023 wieder antreten.
Nimm dir die Zeit die du brauchst.
Liebe Grüße
Annika